Nachdem der französische Präsident François Hollande im September 2012 die Gründung einer nationalen Agentur für Biodiversität angekündigt hatte, wurde die Errichtung einer entsprechenden "Agence Française de la Biodiversité (AFB)" im Rahmen eines weitreichenden Gesetzesentwurfs zum Erhalt der Biodiversität am 18. März 2015 vom französischen Parlament verabschiedet. Kommunen, Unternehmen und Vereine sollen in der Agentur eine zentrale Anlaufstelle finden, die ihre Aktivitäten bündelt und koordiniert. Neben technischer Beratung gehört zudem die Verwaltung nationaler Schutzgebiete, die Wahrnehmung von Aufgaben als Wasserschutzpolizei sowie die Repräsentation Frankreichs in internationalen Gremien mit Ausrichtung auf Biodiversität zu den Kernaufgaben der Agentur.

Einen wesentlichen Arbeitsbereich der AFB macht außerdem die Öffentlichkeitsarbeit mit Blick auf eine Sensibilisierung der Gesellschaft für Fragen der Biodiversität aus. Die AFB übernimmt hier wie in anderen Bereichen die Aufgaben von vier bereits bestehenden Stellen, die in der neuen Institution zusammengeführt wurden: Diese sind das nationale Büro für Wasser und Gewässer (Office national de l’eau et des milieux aquatiques, Onema), die technische Arbeitsgruppe für Landschaftsräume (Atelier technique des espaces naturels, ATEN), die Agentur für Meeresschutzgebiete (Agence des aires marines protégées) sowie die Vertretung der französischen Nationalparks (Parcs nationaux de France). Des Weiteren ist mittelfristig eine Integration des nationalen Büros für Jagd und Wildtiere (Office national de la chasse et de la faune sauvage) in die AFB geplant.

Das Anfangsbudget der Agentur beträgt 226 Millionen Euro und wird zunächst größtenteils für die logistische und organisatorische Bewältigung der oben genannten Aufgaben sowie ihrer Neubündelung verwendet. Die Agentur hat am 01. Januar 2017 ihre Arbeit aufgenommen.