Reproduktives Klonen

Im Unterschied zum Forschungsklonen wird die Entwicklung des Embryos beim reproduktiven Klonen nicht nach kurzer Zeit abgebrochen. Der entstandene Embryo wird vielmehr in den Uterus einer hormonell entsprechend vorbereiteten Person (‚Leihmutter’) verbracht und wie bei einer normalen Schwangerschaft bis zur Geburt ausgetragen.

Seit der Geburt des Klonschafs „Dolly” im Juli 1996 wurden eine Reihe weiterer Tierarten mehr oder minder erfolgreich geklont, z. B. Hunde, Katzen, Kaninchen, Pferde, Kühe und Schweine. Neben Zielen der Grundlagenforschung geht es dabei auch um praktische Ziele, wie die Züchtung von Nutztieren, die gegen bestimmte Krankheiten resistent sind oder andere erwünschte Merkmale aufweisen.

Ein 2018 vorgestelltes Verfahren erlaubte erstmals das Klonen von Javaner-Affen. Die Versuche zielen vor allem auf den Einsatz in der biomedizinischen Forschung ab, sind grundsätzlich aber auch ein möglicher Schritt in Richtung eines reproduktiven Klonens des Menschen. Unter Zugabe bestimmter Enzyme konnten nach einem Transfer von Zellkernen aus fetalem Gewebe zwei gesunde Affen aus sechs Schwangerschaften entstehen. Aus Versuchen mit dem Transfer von Zellkernen aus adultem Gewebe entstanden keine überlebensfähigen, gesunden Nachkommen der Affen.

Klonversuche an Menschen sind in den meisten Ländern verboten und wurden nach öffentlichem Kenntnisstand noch nicht durchgeführt.

Wilmut, Ian / Schnieke, Angelika E. / McWhir Jim / Kind, Alexander J. / Campbell Keith H.S. (1997): Viable offspring derived from fetal and adult mammalian cells. In: Nature 385, 810–813. doi: 10.1038/385810a0 Online Version (Englisch)

Abbott, Alison (2001): Trepidation greets plan for cloning humans. In: Nature 410, 293. doi: 10.1038/35066707 Online Version (Englisch)

Liu, Zhen / Cai, Yijun / Wang, Yan / Nie, Yanhong / Zhang, Chenchen / Xu, Yuting / Zhang, Xiaotong / Lu, Yong / Wang, Zhanyang / Poo, Muming / Sun, Qiang (2018): Cloning of Macaque Monkeys by Somatic Cell Nuclear Transfer. In: Cell 172(4), 881-887. doi:  10.1016/j.cell.2018.01.020 Online Version (Englisch)

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