Journal Club
Die Beitragsserie Journal Club des DRZE fasst pointiert eine Auswahl von vor Kurzem erschienenen Fachzeitschriftenartikeln zu einem gegenwärtig diskutierten Thema in den Biowissenschaften zusammen. Ergänzt wird dieses Review durch kürzlich erschienene, weiterführende Literatur im selben Themenfeld.
Die Beiträge des Journal Club erscheinen in der Zeitschrift für medizinische Ethik (ZfmE) und können ergänzend über das DRZE im Volltext eingesehen werden.
Medizinethische Fragestellungen zur Autonomie
Wagner, R. (2024): Medizinethische Fragestellungen zur Autonomie. In: Zeitschrift für medizinische Ethik 70 (3), 415–421. DOI: https://doi.org/10.30965/29498570-20240087
Das Prinzip der Achtung der Autonomie ist eines der am häufigsten diskutierten Prinzipien der Medizinethik. Uneinigkeit herrscht im philosophischen Diskurs allerdings unter anderem in der Frage, was wir im Allgemeinen und im Einzelnen unter Autonomie zu verstehen haben und wie das ethische Prinzip der Achtung vor Autonomie in Situationen des Konflikts mit anderen Prinzipien zu gewichten ist.
Die siebte Ausgabe des DRZE Journal Clubs untersucht Diskursbeiträge, die zum Ziel haben, die Natur von Autonomie und die Frage des relativen Gewichts des Prinzips der Achtung vor Autonomie gegenüber anderen ethischen Prinzipien zu beleuchten. [mehr]
Soziale Roboter in Medizin und Pflege. Ethische Bewertungen im Ausgang von idealen Eigenschaften und Fähigkeiten
Halsband, A. (2024): Soziale Roboter in Medizin und Pflege. Ethische Bewertungen im Ausgang von idealen Eigenschaften und Fähigkeiten. In: Zeitschrift für medizinische Ethik 70 (2), 280–285. DOI: https://doi.org/10.30965/29498570-20240075
Die medizinische Versorgung von Menschen soll künftig auch mithilfe von Robotern verbessert werden. Gegenwärtig wird der Einsatz sogenannter sozialer Roboter etwa in der Altenpflege erforscht und im bioethischen Diskurs kontrovers diskutiert.
Die sechste Ausgabe des DRZE Journal Clubs geht der Frage nach, inwiefern die Herleitung idealer Eigenschaften oder Fähigkeiten, die soziale Roboter aufweisen sollten, die ethische Bewertung ihres Einsatzes sinnvoll anleiten kann. [mehr]
Dieser Beitrag kann auch im Volltext eingesehen werden.
Ethische Perspektiven auf Leihmutterschaft
Scholl, S. (2024): Ethische Perspektiven auf Leihmutterschaft. In: Zeitschrift für medizinische Ethik 70 (1), 135–142. DOI: https://doi.org/10.30965/29498570-20240065
Seitdem vor 40 Jahren das erste Mal ein Kind durch eine Leihmutter zur Welt kam, wird das Thema der Leihmutterschaft kontrovers diskutiert. Bis heute gibt es weder einen allgemeinen Konsens über die ethische Evaluation noch eine einheitliche rechtliche Regelung. Durch die in der Bundesrepublik Deutschland eingesetzte Kommission, die die Legalisierung der Eizellspende und der Leihmutterschaft prüfen soll, gewinnt dieses Thema zusätzlich an Brisanz.
Die fünfte Ausgabe des DRZE Journal Clubs vermittelt einen Überblick über die verschiedenen Diskussionsfelder der ethischen Debatte. Dazu werden vier verschiedene Beiträge aus diesem Themenfeld komprimiert referiert und einander gegenübergestellt. [mehr]
Dieser Beitrag kann auch im Volltext eingesehen werden.
Prämissen und ethische Implikationen des maschinellen Gedankenlesens
Krämer-Nagelschmidt, E. (2023): Prämissen und ethische Implikationen des maschinellen Gedankenlesens. In: Zeitschrift für medizinische Ethik 69 (4), 647–652. DOI: https://doi.org/10.30965/29498570-20230057
Was der Mensch nicht kann, kann die Maschine bald vielleicht abbilden. Der Prozess des Lesens von Gedanken, auch „Mindreading“ genannt, befindet sich noch in den Anfängen, erzielt aber signifikante Fortschritte. Mithilfe bildgebender Verfahren ist es möglich, Gedankenprozesse maschinell abzubilden und so zu erahnen, welchen Gedanken die Proband*in denkt. Das hätte, wenn bildgebende Verfahren in Hinblick auf Mindreading fortschreiten, weitreichende ethische Implikationen für die Legislative (Lügendetektortest), sowie perspektivisch für Individuum und Technologie.
Die vierte Ausgabe des DRZE Journal Clubs bietet einen überblickshaften Einstieg in den aktuellen Forschungsstand und beleuchtet sowohl die Grenzen und Möglichkeiten maschinellen Gedankenlesens als auch die ethischen Implikationen, die sich daraus ergeben könnten. [mehr]
Dieser Beitrag kann auch im Volltext eingesehen werden.
Nudging im Gesundheitswesen: Ethische Aspekte
Bartmann, M. (2023): Nudging im Gesundheitswesen: Ethische Aspekte. In: Zeitschrift für medizinische Ethik 63 (3), 488–494. DOI: https://doi.org/10.30965/29498570-20230039
Beim sogenannten Nudging werden verschiedene kognitive Mechanismen genutzt, um die Entscheidungsprozesse von Menschen so zu beeinflussen, dass sie sich für diejenige Option entscheiden, die ohnehin in deren bestem Interesse sei. Ein klassisches Beispiel ist die augenfällige Platzierung von gesunden Mahlzeiten in der Kantine, die Mitarbeitende dazu bringen soll, sich eher für den Salat als für weniger gesunde Alternativen zu entscheiden. In jüngerer Zeit werden auch im Gesundheitswesen verstärkt Nudging-Maßnahmen eingesetzt. Da das Gesundheitswesen ein sehr sensibler Bereich ist, in dem Entscheidungen von großer Tragweite getroffen werden, ist Nudging hier besonders umstritten.
Die dritte Ausgabe des DRZE Journal Clubs bietet einen Überblick zu ausgewählten aktuellen Forschungsbeiträgen und beleuchtet die ethischen Implikationen von Nudging-Maßnahmen im Gesundheitsbereich. [mehr]
Dieser Beitrag kann auch im Volltext eingesehen werden.
Künstliche menschliche Gameten (In-vitro-Gametogenese): Ethische Aspekte
Halsband, A. (2023): Künstliche menschliche Gameten (In-vitro-Gametogenese): Ethische Aspekte. In: Zeitschrift für medizinische Ethik 69 (2), 311–316, DOI: https://doi.org/10.30965/29498570-20230027
Bisher konnten menschliche Gameten, d. h. Samen- oder Eizellen, im Rahmen der humanmedizinischen Forschung zur In-vitro-Gametogenese (IVG) noch nicht erzeugt werden. Jedoch wird die künstliche Genese menschlicher Gameten in naher Zukunft erwartet. Eine Erzeugung menschlicher Gameten würde nicht nur reproduktionsmedizinische Verfahren und rechtliche Definitionen von Elternschaft, sondern auch ethische Erwägungen zu reproduktiver Autonomie und elterlicher Verantwortung grundlegend verändern.
Die zweite Ausgabe des DRZE Journal Clubs bietet einen Überblick zu ausgewählten aktuellen Forschungsbeiträgen aus dem Zeitraum 2022 bis 2023 und betrachtet darin ebenjene antizipierten Umbrüche aus einer ethischen Perspektive. [mehr]
Dieser Beitrag kann auch im Volltext eingesehen werden.
KI in der Medizin: Ethische Aspekte
Wagner, R. (2023): KI in der Medizin: Ethische Aspekte. In: Zeitschrift für medizinische Ethik 69 (1), 145–152. DOI: https://doi.org/10.30965/29498570-20230010
Künstliche Intelligenz (KI) spielt in unserem Alltag eine zunehmend wichtige Rolle. Die Medizin ist einer der für ethische Fragestellungen zentralen Bereiche, in denen KI-Systeme zum Einsatz kommen. In der medizinischen Praxis werden bereits heute verschiedene KI-Programme genutzt. So wird KI etwa verwendet, um radiologisches Bildmaterial automatisiert zu prüfen. Moderne KI-Systeme sind dabei in der Lage, Krankheitsbilder zu erkennen und Diagnosen sowie Prognosen zu erstellen. Wenngleich sich diese technischen Möglichkeiten noch im Anfangsstadium der Entwicklung befinden, lassen sich bereits heute erstaunliche Erfolge verzeichnen. Zugleich birgt aber der Einsatz von KI insbesondere in der Medizin schwerwiegende Risiken.
Die erste Ausgabe des DRZE Journal Clubs bietet einen Überblick zu ausgewählten aktuellen Forschungsbeiträgen, die die ethischen Gesichtspunkte dieser Debatte in den Blick nehmen. [mehr]
Dieser Beitrag kann auch im Volltext eingesehen werden.