Umfrage des VFA (Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V.)
Das deutsche Pharmaunternehmen Sanofi-Aventis hat eine Umfrage durchgeführt, bei der 38 VFA-Mitgliedsunternehmen in Deutschland über klinische Studien mit Kindern in den Jahren 2003 und 2004 befragt wurden. Bereits im Jahre 2000 wurde eine Umfrage unter Mitgliedsunternehmen des VFA durchgeführt. Mit der Umfrage sollte der Umfang der klinischen Prüfungen erhoben und nach Tendenzen hin untersucht werden. Außerdem sollten die Erfahrungen der Firmen bei den Studien ausgewertet werden. Laut dem Ergebnis der Umfrage führten zwei Drittel der Firmen in den Jahren 2003/2004 Arzneimittelstudien an Kindern durch, und damit blieb die Anzahl der Kinderstudien konstant im Vergleich zum Jahr 2000. Auch für 2005/2006 wurde mit keinem Anstieg gerechnet. Die Umfrage zeigte außerdem, dass die meisten klinischen Studien an Kindern zwischen 2-11 Jahren durchgeführt wurden (insgesamt 31 klinische Prüfungen). Die Studien wurden sowohl in Kliniken als auch bei niedergelassenen ärztlichen Fachkräften durchgeführt. Die Erfahrungen der VFA-Unternehmen zeigen, dass die Mehrzahl der Unternehmen Schwierigkeiten dabei hatte, prüfendes ärztliches Fachpersonal für die Durchführung von Arzneimittelstudien bei Kindern zu gewinnen. Dies sei auf die fehlende Bereitschaft der Fachkräfte zu klinischen Prüfungen an Kindern, zurückzuführen. Außerdem ergaben die Umfragen, dass die Ethik-Kommissionen den klinischen Studien mit Kindern weit weniger skeptisch gegenüber standen als die Eltern. Das Mitwirken der Eltern ist jedoch unter anderem entscheidend für die Durchführbarkeit der Studien.
Hark, M. / Elvert, G. / Hundt, F. (2006): Arzneimittelstudien bei Kindern in Deutschland. Ergebnisse einer Evaluierung unter VFA-Mitgliedsunternehmen zur Durchführung von klinischen Prüfungen bei Minderjährigen. In: pharmind 68 (6), S.693–698.