Ökonomischer Gesamtwert der Biodiversität
Direkter Gebrauchswert:
Der direkte Gebrauchswert der Biodiversität ergibt sich aus den angeführten Nutzungsarten etwa im Rahmen der Ernährungssicherung, der Arzneimittelentwicklung und -produktion oder der Bioinspektion.
Indirekter Gebrauchswert:
Der indirekte Gebrauchswert der Biologischen Vielfalt folgt aus ihrer Funktion für die Aufrechterhaltung der Ökosystemleistungen, die wiederum direkt oder indirekt der menschlichen Bedürfnisbefriedigung dienen.
Optionswert:
Der Optionswert der Biodiversität nimmt darauf Bezug, dass der Mensch in der Zukunft wegen neu auftretender Bedürfnisse und neuen Herausforderungen, etwa bislang unbekannter Schädlinge in der Landwirtschaft oder unbekannter Krankheiten, wahrscheinlich auf die Nutzung der biologischen Vielfalt angewiesen sein wird.
Nachempfundener Gebrauchswert:
Der nachempfundene Gebrauchswert der biologischen Vielfalt spiegelt sich darin, dass Menschen aus altruistischen Gründen bereit sind, wirtschaftliche Güter aufzuwenden, damit andere Mitglieder der gegenwärtigen Generation einen Gebrauchsnutzen aus den Komponenten der biologischen Vielfalt ziehen können.
Vermächtniswert:
Der Vermächtniswert verweist auf die Bereitschaft der gegenwärtigen Menschheit, Güter aufzuwenden, um die biologische Vielfalt und ihre Komponenten für zukünftige Generationen zu erhalten.
Existenzwert:
Der Existenzwert wiederum bringt die Wertschätzung der biologischen Vielfalt um ihrer selbst willen zum Ausdruck und findet seinen Niederschlag im Spendenaufkommen für Natur- und Umweltschutz.
Weiterführend zur Konzeption des ökonomischen Gesamtwerts siehe:
Baumgärtner, Stefan / Becker, Christian (2008): Biodiversität und ihre Veränderung im Rahmen des Globalen Umweltwandels: Ökonomische Aspekte der Biodiversität. In: Lanzerath, Dirk / Mutke, Jens / Barthlott, Wilhelm / Baumgärtner, Stefan / Becker, Christian / Spranger, Tade M. (2008): Biodiversität. Ethik in den Biowissenschaften - Sachstandsberichte des DRZE, Bd.5. Freiburg i.B.: Alber.