Gerechtigkeit

Wenn vorausgesetzt wird, dass die Natur und auch die biologische Vielfalt einen zu schützenden Wert hat, dann schließt sich die Frage an, wer inwiefern von diesem Wert profitiert. Neben den praktischen Problemen der Verteilungsgerechtigkeit zwischen gegenwärtig lebenden Menschen oder auch zwischen einzelnen Völkern und Ländern (z.B. Access-Benefit-Sharing) (siehe rechtliche Aspekte), tritt das Problem der Gerechtigkeit zwischen den Generationen auf. Hinsichtlich der immer geringer werdenden biologischen Vielfalt bei gleichzeitig wachsender Nachfrage nach Ressourcen, wird in der ethischen Diskussion danach gefragt, welche Verpflichtung die gegenwärtigen Generationen den zukünftigen Menschen gegenüber haben. Dabei scheint es unstrittig zu sein, dass auch zukünftige Generationen generell Anspruch auf eine Natur haben, die ihnen ein gelingendes Leben ermöglicht. Kontrovers ist hingegen, welche Maßnahmen und Opfer gegenwärtige Generationen zugunsten zukünftiger noch nicht existierender Personen eingehen müssen.

Zu allgemeinen Überlegungen und auch konkreten Problemen der Gerechtigkeit zwischen Generationen siehe:

Birnbacher, Dieter (1988): Verantwortung für zukünftige Generationen. Stuttgart: Reclam.

Mieth, Dietmar (2003): Was ist Nachhaltigkeit? Eine ethische Kursbestimmung. In: Bobbert, Monika / Düwell, Marcus / Jax, Kurt (Hg.): Umwelt - Ethik - Recht. Tübingen, Basel: Francke Verlag, 182-201.

Patzig, Günther (1993): Ökologische Ethik - innerhalb der Grenzen bloßer Vernunft. In: Elster, H. J. / Studienzentrum Weikersheim et al. (Hg.): Umweltschutz - Herausforderung unserer Generation. Mainz: v. Hase & Kochler, 63-81. 

Portney, R. Paul / Weynant, John P. (Hg.) (1999): Discounting and intergenerational equity. Washington, D.C.

Sturma, Dieter (2006): Die Gegenwart der Langzeitverantwortung. In: Langbehn, C. (Hg.): Recht, Gerechtigkeit und Freiheit. Aufsätze zur politischen Philosophie der Gerechtigkeit. (Festschrift für Wolfgang Kersting). Paderborn: Mentis, 221-238.

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