Primäre und sekundäre Formen der Demenz

Als primäre Demenzformen werden Demenzen verstanden, bei denen eine neurodegenerative Erkrankung zugrunde liegt. Zu diesen zählen etwa die Alzheimer-Krankheit, die Lewy-Körperchen-Demenz, die Parkinson-Demenz, frontotemporale Demenz sowie vaskuläre Demenzen. Seltener auftretende Formen sind progressive supranukleäre Blickparese, kortikobasale Degeneration, Chorea-Huntington sowie die Creutzfeldt-Jacob-Krankheit. Sekundäre Demenzformen umfassen demenzielle Symptome, die nicht in Folge hirnorganischer Veränderungen auftreten, sondern die infolge anderer Krankheiten oder Mängelerscheinungen auftreten. So können Endokrinopathien, metabolische Enzephalopathien, Abhängigkeitssyndrome und Intoxikationen (Wernicke-Korsakow-Syndrom), Elektrolytstörungen, chronische Infektionskrankheiten, Tumorerkrankungen, psychische Krankheiten wie Depressionen, und Vitaminmangel ursächlich für das Auftreten demenzieller Symptome sein. Die Differenzierung zwischen primären und sekundären Demenzformen ist für die Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten nicht unerheblich, da demenzielle Symptome bei sekundären Demenzen oftmals reversibel sind.

Siehe weiterführend zur Unterscheidung primärer und sekundärer Formen der Demenz:

Volhard, T. (2015). Demenz. In D. Sturma & B. Heinrichs (Hrsg.), Handbuch Bioethik (S. 231). Metzler. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05323-7

Stechl, E., Knüvener, C., Lämmler, G., Steinhagen-Thiessen, E., & Brasse, G. (2012). Praxishandbuch Demenz. Erkennen – Verstehen – Behandeln. Mabuse. Siehe insbes. S. 179f.

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