Identitätsargument

Das Identitätsargument besagt, dass ein Lebewesen zu jedem Zeitpunkt seiner Entwicklung mit dem Lebewesen, das es zu einem früheren Zeitpunkt war, identisch ist. Also über die Zeit hinweg bleibt ein Mensch derselbe, der er schon als Embryo war. Die Würde einer Person kann diesem Argument zufolge nicht erst zu einem späteren Zeitpunkt hinzukommen, sondern muss von Beginn der Existenz des Individuums diesem zuerkannt werden.

Vgl. zum sogenannten „sortalen” Identitätsbegriff beispielsweise:

Geach, P. T. (1962). Reference and Generality An examination of some medieval and modern theories. Cornell University Press.

Merkel, R. (2001). Früheuthanasie. Rechtsethische und strafrechtliche Grundlagen ärztlicher Entscheidungen über Leben und Tod in der Neonatalenmedizin. Nomos.

Wiggins, D. (1967). Identity and Spatio-Temporal Continuity. Oxford University Press.

Argumente für die Anerkennung des Identitätsarguments finden sich beispielsweise in:

Enskat, R. (2002). Pro Identitätsargument: Auch menschliche Embryonen sind jederzeit Menschen. In Damschen, G., & Schönecker, D. (Hrsg.), Der moralische Status menschlicher Embryonen. De Gruyter. https://doi.org/10.1515/9783110899795

Stegmüller, W. (1970). Probleme und Resultate der Wissenschaftstheorie und Analytischen Philosophie. Bd. 2: Theorie und Erfahrung. Springer. https://doi.org/10.1007/978-3-642-61671-6

Argumente gegen die Anerkennung des Identitätsarguments finden sich beispielsweise in:

Singer, P. (1984). Praktische Ethik. Reclam.

Stoecker, R. (2002). Contra Identitätsargument. Mein Embryo und ich. In Damschen, G., & Schönecker, D. (Hrsg.), Der moralische Status menschlicher Embryonen. De Gruyter. https://doi.org/10.1515/9783110899795

Zur kritischen Auseinandersetzung vgl. auch:

Birnbacher, D. (1995). Gefährdet die moderne Reproduktionsmedizin die menschliche Würde? In Leist, A. (Hg.), Um Leben und Tod. Moralische Probleme bei Abtreibung, künstlicher Befruchtung, Euthanasie und Selbstmord. Suhrkamp.

Vgl. für eine Übersicht zur Debatte:

Damschen, G., & Schönecker, D. (2003). (Hg.). Der moralische Status menschlicher Embryonen: Pro und contra Spezies-, Kontinuums-, Identitäts- und Potentialitätsargument. De Gruyter. https://doi.org/10.1515/9783110899795

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