Studie zu gentechnisch verändertem Raps
Schwedische und dänische Forschende kamen in einer Studie zu dem Ergebnis, dass die Samen von gentechnisch verändertem Raps noch 10 Jahre nach der Aussaat keimfähig sind.
Auf einem dreißig mal vierzig Meter großen Versuchsfeld hatten die Forschenden im Jahr 1995 gentechnisch veränderten Raps angepflanzt, der durch ein eingeführtes Gen unempfindlich gegenüber dem Unkrautvernichtungsmittel Glufosinat ist und diesen im Herbst desselben Jahres geerntet. Anschließend wurde das Feld mit Gift besprüht, das alle Pflanzen abtöten sollte. Das Feld wurde jährlich gepflügt und Weizen, Gerste sowie Zuckerrüben wurden im Wechsel angebaut. In der Nähe des Feldes gab es keinen weiteren Anbau mit gentechnisch veränderten Pflanzen.
Im Frühjahr 2005 stellten die Forschenden fest, dass Abkömmlinge des gentechnisch veränderten Rapses trotz der Herbizid-Besprühung überlebt hatten. Es wurden 38 Rapspflanzen gefunden, in Töpfe gepflanzt und untersucht. Sie wurden zweimal im Abstand von drei Wochen mit Glufosinat besprüht. 15 der 38 Pflanzen überlebten die Glufosinat-Behandlung, trugen also noch das Herbizidresistenz-Gen. Laut Meinung vieler Gentechnikkritisierenden zeigt diese Studie, dass sich gentechnisch veränderte Pflanzen nicht wirksam eindämmen lassen. Die Gefahr der ungewollten Ausbreitung gentechnisch veränderter Organismen dürfe nicht unterschätzt werden.
D'Hertefeldt, T. / Jørgensen, R. B. / Pettersson, L. B. (2008): Long-term persistence of GM oilseed rape in the seedbank. In: Biology Letters 4, 314–317. doi:10.1098/rsbl.2008.0123. Online Version (Englisch)
Devos, Y. / Hails, S. R. / Messéan, A. / Perry, J. N. / Squire G. R. (2012): Feral genetically modified herbicide tolerant oilseed rape from seed import spills: are concerns scientifically justified? In: Transgenic Res 21 (1), 1–21. doi:10.1007/s11248-011-9515-9. Online Version (Englisch)