„Grey baby syndrome”
Oftmals ist es nicht möglich eine reduzierte Erwachsenendosis der Medikamente an Kinder zu verabreichen. In diesem Zusammenahng wurde das grey baby syndrome bekannt, welches erstmals 1959 beschrieben wurde: Bei Neugeborenen, die mit dem Antibiotikum Chloramphenicol behandelt worden waren, kam es zu toxischen Reaktionen. Klinische Symptome des Syndroms sind unter anderem eine progrediente Graufärbung der Haut – daher der Name – , eine Verschlechterung von Kreislauf und Atmung und schließlich der Tod der Kinder durch Atem- und Herzstillstand. Pharmakokinetische Studien ergaben, dass es aufgrund eines eingeschränkten Metabolismus (Stoffwechsels) zu einer Akkumulation von Chloramphenicol im Plasma von Neugeborenen kommt. Durch eine Dosisreduktion und sorgfältige Überwachung der Konzentration des Medikaments im kindlichen Organismus kann das „grey baby syndrome” vermieden werden.
McIntyre, J. / Choonara, I. (2004): Drug Toxicity in the Neonate. In: Biology of the Neonate 86(4), 218–221.