Selbstbestimmung

In Deutschland wird das Selbstbestimmungsrecht vor allem durch Artikel 2, Absatz 1 Grundgesetz geschützt. Jedem Menschen wird darin das Recht auf die „freie Entfaltung seiner Persönlichkeit“ garantiert, „soweit er die Rechte anderer nicht verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt“.

Patient*innenverfügungen werden als ein Instrument zur Wahrung der Selbstbestimmung gesehen, weil sie die Möglichkeit eröffnen, in künftige, noch nicht unmittelbar bevorstehende ärztliche Maßnahmen einzuwilligen oder diese abzulehnen. Das Selbstbestimmungsrecht kann seinem Wesen nach als ein Abwehrrecht verstanden werden: Es beschreibt das Recht der zu behandelnden Person, nicht gegen ihren bzw. seinen Willen behandelt zu werden.

Einen Einblick in die Diskussion über Patient*innenverfügungen als Instrument der Selbstbestimmung bietet der Sachstandsbericht Patientenverfügungen des DRZE:

Simon, A. / Verrel, T. (2010): Patientenverfügungen. Ethik in den Biowissenschaften – Sachstandsberichte des DRZE, Bd. 11. Freiburg i. Br.: Alber.

Siehe außerdem:

Ach, J. S. / Kayß, M. (1998) (Hg.): „Stell Dir vor, Du stirbst ...": Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht in der Diskussion. Münster: LIT.

Ankermann, E. (2004): Sterben zulassen. Selbstbestimmung und ärztliche Hilfe am Ende des Lebens. München: Ernst Reinhardt Verlag.

Barta, H. / Kalchschmid, G. (2005) (Hg.): Die Patientenverfügung: zwischen Selbstbestimmung und Paternalismus. Wien: LIT.

Brauer, S. (2008): Die Autonomiekonzeption in Patientenverfügungen – Die Rolle von Persönlichkeit und sozialen Beziehungen. In: Ethik in der Medizin 20 (3), 230–239.

May, A. T. / Charbonnier, R. (Hg.): Patientenverfügungen. Unterschiedliche Regelungsmöglichkeiten zwischen Selbstbestimmung und Fürsorge. Münster: LIT, 95–99.

Mieth, D. (2008): Grenzenlose Selbstbestimmung? Der Wille und die Würde Sterbender. Düsseldorf: Patmos.

Meier, C. / Borasio, G. D. / Kutzer, K. (2004) (Hg.): Patientenverfügung: Ausdruck der Selbstbestimmung – Auftrag zur Fürsorge. Stuttgart: Kohlhammer.

Nationaler Ethikrat (2005): Patientenverfügung – Ein Instrument der Selbstbestimmung. Stellungnahme. Online Version

Nationaler Ethikrat (2006): Selbstbestimmung und Fürsorge am Lebensende. Stellungnahme. Online Version

Kielstein, R. / Sass, H.-M. / May, A. (2010): Die persönliche Patientenverfügung. Bochum: Zentrum für medizinische Ethik.

Putz, W. / Steldinger, B. (2003): Patientenrechte am Ende des Lebens. Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Selbstbestimmtes Sterben. München: dtv.

Schicktanz, S. (2008): Zwischen Selbst-Deutung und Interpretation durch Dritte: Zum Wechselverhältnis von soziokulturellen und ethischen Perspektiven von Patientenverfügungen. In: Ethik in der Medizin 20 (3), 181–190.

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