Sterbehilfe und Euthanasie
Im Englischen bzw. Amerikanischen, Französischen und Italienischen werden für "Sterbehilfe" in der Regel die Ausdrücke "euthanasia", "euthanasie" und "eutanasia" gebraucht. Diese leiten sich von dem altgriechischen Wort "euthanasía" ab, das so viel bedeutet wie der "gute" oder "leichte Tod" im Sinne eines schmerzfreien, schnellen oder auch würdigen Todes - im Gegensatz zum langsamen und qualvollen oder unwürdigen Tod.
Die Verwendung des Ausdrucks "Euthanasie" als Synonym für Sterbehilfe hat sich im Deutschen nicht durchsetzen können, da er vor dem Hintergrund der rassistisch und eugenisch motivierten Massentötung als "lebensunwertes Leben" bezeichneter kranker und behinderter Menschen im "Euthanasieprogramm" in Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus negativ konnotiert ist. In der Sterbehilfe-Debatte spielen Bedenken, dass eine Zulassung der Sterbehilfe, vor allem auch der aktiven, zu einer solchen "Zwangseuthanasie" führen könnte, eine wichtige Rolle (vgl. Abschnitt II dieses Blickpunkts: Die Frage der Zulässigkeit aktiver Sterbehilfe).
Eine erste Einführung in das Thema "Sterbehilfe" / "Euthanasie" geben:
Grimm, Carlo / Hillebrand, Ingo (2009): Sterbehilfe. Bd. 8 der Reihe Ethik in den Biowissenschaften - Sachstandsberichte des DRZE. Freiburg i.Br.: Karl Alber.
Lutterotti, Markus von / Eser, Albin (1989): Art. "Sterbehilfe", in: Albin Eser / Markus von Lutterotti / Paul Sporken (Hrsg.), Lexikon Medizin, Ethik, Recht. Herder: Freiburg, Basel, Wien, 1086-1100.
Schara, Joachim / Beck, Lutwin / Eser, Albin / Schuster, Josef (1998): Art. "Sterbehilfe", in: Wilhelm Korff / Lutwin Beck / Paul Mikat (Hrsg.), Lexikon der Bioethik. Bd. 3. Gütersloher Verlagshaus: Gütersloh, 445-454.
Einen umfassenden historischen Überblick über das Thema einschließlich der Sterbehilfe-Diskussion in Deutschland bietet:
Benzenhöfer, Udo (1999): Der gute Tod? Euthanasie und Sterbehilfe in Geschichte und Gegenwart. München: Beck.