Tiefe Hirnstimulation
Neurologische, psychiatrische und philosophische Aspekte
Ethik in den Biowissenschaften – Sachstandsberichte des DRZE, Band 18
Jens Volkmann / Thomas Schläpfer / Bettina Bewernick / Sabrina M. Gippert / Thorsten Galert
Im Auftrag des Deutschen Referenzzentrums für Ethik in den Biowissenschaften
herausgegeben von Dieter Sturma und Dirk Lanzerath.
Das invasive Verfahren der tiefen Hirnstimulation gehört zu den medizintechnischen Verfahren, die mit neurobiologischen, informationstheoretischen und ingenieurwissenschaftlichen Methoden eine Korrektur oder Verbesserung von Funktionen des Nervensystems anstreben. Die tiefe Hirnstimulation bietet in verfahrenstechnischer und normativer Hinsicht kein einheitliches Bild. Während sie bei der Behandlung von motorischen Dysfunktionen, wie sie etwa bei Morbus Parkinson auftreten, mittlerweile ein bewährtes Verfahren ist, befindet sie sich im Fall von schweren Depressionen oder Suchterkrankungen in einem vergleichsweise frühen Entwicklungs- und Erprobungsstadium. Die Unterschiede bei den Anwendungen und therapeutischen Zielen müssen in normativen Bewertungen eine angemessene Berücksichtigung finden. Unabhängig von der nicht unbeträchtlichen Anzahl medizinischer, technischer und normativer Herausforderungen gilt die tiefe Hirnstimulation zu Recht als ein Verfahren mit großem innovativen Potenzial, das sich nicht zuletzt an den vielfältigen Forschungstätigkeiten in der Medizin sowie den Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften ablesen lässt. Der vorliegende Sachstandsbericht betrachtet sowohl die neurologischen und psychiatrischen Aspekte als auch die ethischen Gesichtspunkte der Anwendung der tiefen Hirnstimulation.
DOI: 10.23769/vka-2020-48762 Open Access
ISBN: 978-3-495-48762-4
Verlag: Verlag Karl Alber, Freiburg
Publikationsjahr: 2016
Seiten: 199
Sprache: Deutsch
Preis: 18,- € (kartoniert)